Im heutigen Blogbeitrag geht vom hohen Norden in den Süden Frankreichs, nämlich nach Taizé einem kleinen Ort in den Weinbergen.
„Ubi caritas et amor, deus ibi est.“-„Wo Güte und Liebe
sind, dort ist Gott“
Dies ist eines von vielen Taizé Liedern. Kurzgesagt ist
Taizé ein Christliches Kloster in Frankreich, wo jedes Jahr 1000 von Menschen
hinkommen um diese besondere Stimmung mitzuerleben. Doch was macht Taizé aus?
Das kann man nicht so einfach beantworten, man muss es miterlebt haben.
Man muss es einfach mal spüren wie es ist mit 2000 anderen
Menschen auf dem Boden einer abgedunkelten Halle (das ist die Kirche dort) zu
sitzen und meditative Gesänge zu singen die ständig wiederholt werden.
Man muss es einfach mal miterlebt haben wie 50 Jugendliche
im Kreis stehen und Spiele spielen oder zu Lieder wie „Lemontree“ singen.
Der Tagesablauf ist immer gleich morgens, mittags und abends
ein Gottesdienst, wobei er mit einem normalen nicht zu vergleichen ist: Alle
sitzen auf dem Boden, der mit Teppichboden ausgelegt ist und in der Mitte vor
dem „Altar“ sitzen die Brüder der Gemeinschaft in einfachen weißen Kutten
ebenfalls auf dem Boden. Es wird viel gesungen und zwischendurch werden kurze
Bibelstellen verlesen und Fürbitten für Menschen aus aller Welt vorgetragen. So
merkt man gar nicht, dass man locker 1 ½ Stunden in der Kirche gesessen ist…
Freitag und Samstag sind immer besondere Gottesdienste. Jede
Woche soll wie eine Osterwoche gefeiert werde, das heißt am Freitag wird
Karfreitag gefeiert: dazu wird auf den Boden ein großes Kreuz gelegt und man
kann seinen Kopf darauf legen und so seien Sorgen loswerden. Am Samstag findet
die „Nacht der Lichter“ statt. Hierzu erhält jeder eine kleine Kerze, von der
Osterkerze aus wird nach und nach das Licht an alle in der Kirche verteilt.
Durch das häufige Beten wird man innerlich auch viel ruhiger
und hat Zeit über sich und andere nachzudenken. Man hat auch mal Zeit über sein
Verständnis zu Gott nachzudenken. Ich persönlich gehe zu Hause nicht gerne in
die Kirche, aber in Taizé geht eigentlich jeder gern in den Gottesdienst, weil
man da einfach mal abschalten kann. Auch statt der Predig gibt es sogenannte
„Bibelgruppen“ wo die Lesung aus der Kirche kurz durch einen Bruder der
Gemeinschaft erklärt und anschließend trifft man sich in Gruppen wo man über
die Bibelstelle unterhält. In diesen Gruppen werden natürlich auch so
Gemeinschaftsspiele die meist sehr lustig.
Natürlich ist Taizé nicht nur Gebet sondern auch
Gemeinschaft. Man hat viel Möglichkeit mit anderen Jugendlichen ins Gespräch zu
kommen. Alle sagen hier sei es leichter mit anderen zu reden, weil alle so
offen sind. Ich glaube aber eher, dass man durch diese Gemeinschaft vor allem
auch in der Kirche einfach selbst offener wird. Man ist mit jedem per du und
man kann sich auch mit jedem unterhalten.
In Taizé lebt man sehr einfach. Meist schläft man in
Baracken mit bis zu 12 Leuten oder in selbst mitgebrachten Zelten. Auch das
Essen ist sehr einfach, aber typisch Französisch mit Baguette zu jeder Mahlzeit
(:D)
Zum Schluss noch ein Gedanke die mir durch den Kopf gehen,
wenn ich an Taizé denke: Wäre es möglich mit der Philosophie, dass jeder
willkommen ist egal wie religiös er eingestellt ist, mehr Menschen wieder
zurück in die Kirche zu holen? Diese Antwort muss wohl jeder für sich entscheiden…
Denn das einzige was man nach Taizé mitbringen sollte ist Aufgeschlossenheit
anderen gegenüber
Viele Grüße Anna-Lena
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